Sonntag, 6. Mai 2007

Überwältigende chinesische Gastfreundschaft

Es mag mitunter schwierig sein für uns, mit Chinesen Kontakte zu knüpfen. Hat man aber einmal Freundschaft geschlossen, dann beschränkt sich diese Beziehung nicht auf zwei Leute, sondern schliesst die Verwandtschaft mit ein. So kann es kommen, dass man für einen ganzen Tag eingeladen wird, wo einem dann in aller Sorgfalt und Herzlichkeit die Wohnung und das Wohnquartier vorgeführt und die Familienmitglieder vorgestellt werden. Man wird bekocht, umsorgt und verwöhnt. Meine liebe „Tante“ hat sich gestern sogar Zeit genommen, mit meiner chinesischen Freundin und mir den Yonghegong, den grössten Lamatempel Pekings, zu besichtigen. Und natürlich bin ich mit einer ganzen Tüte chinesischer Naschereien und mit der ernst gemeinten Aufforderung, ich solle wieder kommen, zurückgekehrt.


Noch etwas hat mich beeindruckt: Ich habe mich auch ein wenig mit der 94 Jahre alten, erstaunlich fitten Taitai aus Hangzhou unterhalten. Als wir drei nach dem Essen gehen wollten und ich mich von der Grossmutter verabschiedete, da sagte die Frau zum Erstaunen aller zu mir: „Have a nice day, goodbye!“ Meiner Tante und meiner Freundin sind fast die Kinnladen runtergefallen, die alte Frau aber hat nur versonnen geblinzelt und zu verstehen gegeben, dies hätte sie damals beim Arbeiten in der Seidefabrik gelernt... Dann hat sie ein leises aber unüberhörbares „I don't know, I can't speak English“ gemurmelt und die Augen geschlossen...


Ist sie nicht süss, die Kleine...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kann ich so nur zustimmen

Anonym hat gesagt…

Guter Beitrag, nur Absatz zwei muss ich widersprechen!