Mittwoch, 7. März 2007

Der Universitäts-Campus...

Heute hat uns unsere Kulturkunde-Lehrerin durch den schönsten Teil des Universitäts-Campus geführt. Der idyllisch gelegene „Namenlose See“ mit seinen alten Gebäuden am Ufer gehört, so sagt man, zu einem der schönsten Flecken Pekings. Ich freue mich schon auf den Frühling, wenn alles zu spriessen beginnt und grün wird!





Zum ersten Mal habe ich diese Art von Gebäude von innen gesehen. Ich bin total begeistert, ganz hin und weg von der mir so fremdartigen, exotisch detailverliebten Architektur, die einerseits verspielt und luftig-leicht anmutet, zugleich aber doch etwas sehr Ehrwürdig-Bodenständiges und Symmetrisch-Strenges hat.



Und dann kommt der Schlag mit dem Hammer:

Man tritt beeindruckt und glücklich verträumt aus der wunderschönen, gepflegten Anlage - undmuss seinen Weg durch eine Geröllwüste von bodeneben gewalzten Gebäude fortsetzen. Die Existenz eines so groben Kontrasts, der irgendwo wehtut, erscheint mir absolut unerklärlich. Da stehe ich und weiss nicht, ob ich den Park und das soeben besuchte Prachtgebäude nun noch schön finden soll. Eben noch war ich fasziniert von einem hervorragenden chinesischen Sinn für Ästhetik, kurz darauf wird man mit einem Anblick, der vor allem Trostlosigkeit ausspricht, alleine gelassen. Wie kann man einen so schönen Flecken Land so verschandeln? Ich verstehe es nicht...


1 Kommentar:

Luna hat gesagt…

Sehr schöne Bilder... Weiß gar nicht so recht, was ich zu Deinem letzten Kommentar sagen soll.
Oft frage ich mich auch, wie es in China nur möglich sei, so schönes zu erschaffen, aber auch so schnell wieder zu verwerfen bzw. zu zerstören.

Da das Trümmerhaufen innerhalb der wohlhabenden Beida-Universität gelegen ist, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Renovierungsmaßnahme, die zeitlich begrenzt bleiben wird. Aber so unzählig viele Sehnswürdigkeiten aus den vergangenen Dynastien sind im ganzen Land zerstreut, die nicht ausreichend geschützt sind, sondern zunehmend aus der Bildfläche verschwinden. Traurig...

Gerade aufgrund des Wirtschaftsbooms und des Geldrauschs vernachlässigen viele Menschen in China das eigene kulturelle Erbe sowie traditionelle Werte. Anstatt sich ehrfürchtig auf Vergangenes zu besinnen, strebt man eher unermüdlich nach Konsum.

LG

Elli