Sonntag, 11. März 2007

Noch kurz ein paar Dinge einkaufen gehen...

Noch kurz ein paar Dinge einkaufen gehen... Dieses Vorhaben hat sich heute als unmögliches Unterfangen herausgestellt. Da ich wusste, dass sich nebst einem riesengrossen Jialefu (Carrefour) noch ein anderer Supermarkt in der Nähe unserer Wohnung befindet, wollte ich diesen heute ausprobieren. Ich brauchte ein paar Schreibwaren, einen Kalligraphiepinsel, Papier und Haargummis. Nichts aussergewöhnliches in China. Da stehe ich also als erstes vor der grossen Auswahl an Stiften, nehme mir einen Bleistift für 5 Cent aus dem Regal und lege ihn ganz automatisch in meinen Einkaufskorb. Gerade möchte ich weiter gehen, da kommt auch schon die extra für dieses Gestell zuständige Arbeitskraft auf mich zu gerannt, nimmt mir den Stift aus dem Korb, geht weg und ist, weil ich verdutzt an der selben Stelle stehen bleibe, wieder zurück. Sie kritzelt auf ihren Block und überreicht mir mit einem aufmunternden Nicken einen ausgefüllten Zettel mit zwei Durchschlägen. Auf dem Papier sind die genaue Beschreibung und Anzahl meines ausgewählten Produktes vermerkt, dazu Preis und Warencode für die Kasse. Da die Angestellte merkt, dass ich nicht weiss was ich mit all den Zetteln anfangen soll und lieber wissen möchte wo mein Bleistift geblieben ist, erklärt sie mir überdeutlich, dass ich dort drüben bei jenem Schalter Schlange stehen müsse um zu bezahlen. Das habe ich dann getan und mich über die Geduld der Pekinger beim Anstehen gewundert. Nachdem die zwei Frauen hinter der Plexiglasscheibe meine Zettel kontrolliert und den Code eingetippt, die Zettel abgestempelt und ich bezahlt hatte, versuchte ich mit dem Originalzettel und einem neuen, langen Kassenzettel, in dem grossen Warenhaus zurück zu jener Stelle zu finden, wo die Stifte liegen. Natürlich wusste ich nicht mehr welche Chinesin mich bedient hatte und ich drückte den Zettel der falschen in die Hand, aber die rief ihre Kollegin her, diese kontrollierte meine Zettel, riss den Kassenzettel in zwei Teile und rief eine dritte. Die dritte kam mit einer Plastiktüte und überreichte mir diese mit einem freundlichen „die ist für Sie“, fast so, als hätte ich gerade eben eine kleine Besonderheit eingekauft. Sie hielt mir dann extra noch einmal die Tüte auf damit ich kontrollieren konnte, dass auch wirklich die richtige Ware drin war. Da lag mein Bleistift! Zufrieden nahm ich die Tüte und ging weiter. Ich dachte schon, das mir nun doch etwas umständlich erscheinende System durchschaut zu haben und gab Acht, dass ich zwei Schulhefte wählte, die auf der Rückseite mit Warencode ausgeschildert waren. Ich wollte schon weiter gehen, da zupfte mich eine Angestellte am Ärmel, nahm mir die Hefte aus dem Einkaufskorb und.... Mit einem tiefen Seufzer musste ich daran denken, dass ich ja auch noch einen Pinsel bräuchte, Papier, einen kleinen Spiegel und eben diese Haargummis...

1 Kommentar:

Sebastian hat gesagt…

Strange... und wie macht man das "richtig"?