Montag, 26. März 2007

In Peking angelangt...



Der Tian'anmen Platz ist der weltweit grösste Platz. Er soll drei Mal so gross sein wie der Rote Platz in Moskau und einer Million Menschen Platz bieten. Als Sinolgin darf ich behaupten, dass er der geschichtsträchtigste Platz überhaupt ist. Er liegt exakt im Zentrum Pekings – aus diesem Grund ist man nach meinem Empfinden erst richtig in Peking angelangt wenn man auf diesem Platz gestanden hat. Umgrenzt wird der Platz unter anderem an der Nordseite von der „Verbotene Stadt“, im Süden vom „Mao“soleum und seitlich von der Grossen Halle des Volkes und vom Nationaltheater.

Der Platz ist beeindruckend, seltsamerweise hätte ich ihn mir aber grösser vorgestellt. Interessanter als der Tian'anmen Platz selbst sind denn auch die Menschen die man dort antrifft und beobachen kann. Erstaunlicherweise trifft man nur vereinzelt auf Ausländer, sieht jedoch viele Chinesen, die extra angereist sind um sich ablichten zu lassen mit dem Portrait des grossen Vorsitzenden im Hintergrund. Strassenhändler bieten Mao-Uhren, Nachdrucke des „Roten Büchleins“ und kleine China-Flaggen an. Von den Menschenmassen geht eine sonderbare Mischung von patriotischer Ehrfurcht und alltäglicher Geschäftstüchtigkeit, von fotografischem Ernst oder Übermut, von normalem, chaotischem, pulsierendem Leben und kurzzeitig bedächtigem Abschweifen mit den Gedanken aus. Die Atmosphäre ist speziell und auch zu fremd als dass ich das, was sie irgendwo ungreifbar macht, beim Wort nennen könnte. So ist es auch mit der Stadt. Ich bin nun zwar in Peking angelangt, ich befinde mich nicht mehr einfach in irgendeiner chinesischen Stadt. Aber auch wenn ich gestern genau im Zentrum der Stadt war, wo das Herzen Pekings liegt weiss ich nicht.


Keine Kommentare: